Wenn es läuft, dann läuft es! |
Die Winternächte werden kürzer, die Tage immer länger und auch wärmer. Der Schnee ist im Flachland entschwunden und in den Bergen hält der Frühling langsam Einzug. Die Trainings mit Stampfen im tiefen Schnee, eingekleidet in warme, lange Kleider, Mützen und Handschuhe sind Geschichte. Das träumen vom Laufen in kurzen Kleidern bei warmen Temperaturen wird mehr und mehr Realität.
Vom Jura übers Seeland bis ins Schwarzenburgerland haben wir viele schöne, neue Laufstrecken entdeckt und gelaufen. Die vielen zurückgelegten Kilometer und erklommenen Höhenmeter werden uns bei den anstehenden Wettläufen und Trails leichtfüssig über die Strecke bringen.
Am Sonntag 17. März der Tag ist da. Die Trainingsschuhe werden mit den Wettlauf- oder griffigen Trailschuhen getauscht und die Trailsaison 2019 wird mit dem Trail du Petit Ballon eröffnet.
Am Vortag bereits ins Elsas angereist waren wir rechtzeitig am Morgen im Startgelände in Rouffach. Wir, Barbara die den Lauf zum zweiten Mal in Angriff nahm und Tinu der als Betreuer und Fotograf in Action war. Für Luc der bei allen Trainings mit dabei war und sich den Petit Ballon als ersten Standortbestimmung vorgenommen hatte musste passen. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr, dass beide am Start stehen.
Von den Organisatoren gab es eine Anpassung der Strecke. Es wurde in der Gegenrichtung zum Vorjahr auf den Petit Ballon und zurückgelaufen. Die Strecke verlängerte sich so auf 55 Kilometer. Die 2300 Höhenmeter blieben jedoch unverändert.
Am Morgen herrschten ideale Laufbedingungen. Mit Sonnenschein und 8 Grad war es deutlich angenehmer als im Vorjahr mit Schnee und -11 Grad.
Mit dem Startschuss wurde das Läuferfeld mit 1200 Startenden auf die Strecke geschickt und zog sich gleich in die Länge. Zuerst durch die Strasse von Rouffach gings schon bald durch die sanften Rebberge. Alles passte Bestens auf den ersten Kilometern und auch in der Folge konnte Barbara im vorderen Drittel aller mitlaufen. Einen kurzen Halt bei den offiziellen Verpflegungsposten, Essen und Trinken fassen und weiter dem höchsten Punkt entgegen. Der Aufstieg führte zuerst durch endlose Wälder. Doch irgendwann ist auch in den Vogesen die Waldgrenze erreicht. Es folgte der Anstieg zum Gipfel des Petit Ballon auf einer kargen, baumlosen Flanke. Ein heftiger, kalter Westwind, der die angekündigte Kaltfront zügig vorantrieb, peitschte über die Krete. Auf der letzten «Rampe» erwies er sich jedoch als Helfer und mit Rückenwind flog man förmlich über den Kulminationspunkt. Nur fliegen ist schöner!
Der Abstieg sowie die gesamte zweite Hälfte lief für Barbara super, sie überholte Mitläufer, kämpfte sich in kurzen Gegenanstiegen hoch und lief mit schnellen Schritten dem Ziel entgegen.
Es überkommen einem immer wieder Glücksgefühle, wenn man nach der langen «Reise» die Rebberge über Rouffach erreicht und dem Ziel entgegenläuft.
Mit einer verbesserten Laufzeit zum Vorjahr trotz Streckenverlängerung und Rang 2. fühlte sich das einfach wunderbar an. Da mochte der Schoggistorch an der Rangverkündigung mehr als glücklich stimmen und Motivation zu nächsten Zielen sein.
(17. März 2019 / Text, Bilder; mj)