Trail du Petit Ballon |
Der Trail du Petit Ballon sollte ein erster Formtest sein und bot mir zudem die Möglichkeit, das mir bisher unbekannte Elsass zu erkunden. Entsprechend motiviert machte ich mich am Samstag Abend zusammen mit Tinu, der mich auf der Strecke betreute, auf den Weg nach Rouffach.
Beim Frühstück am nächsten Morgen erkannten wir rasch, dass wir nicht die einzigen Läufer sind. Es wurde fleissig über die letzten Trainingseinheiten vor dem Wettkampf diskutiert, so wurden zum Beispiel 5000 Treppenstufen mit Gewichten an den Beinen am Vortag des Rennens angepriesen. Na ja, jedem seine eigene Vorbereitung.
Der Lauf ist gut organisiert und so machen sich pünktlich um 09.00 Uhr rund 1200 trailbegeisterte Läufer auf die 52 Kilometer lange Strecke. Die Laufstrecke ist abwechslungsreich; führt zuerst durch Rebberge, anschließend in ständigen Auf und Ab durch den Wald nach Osenbach. Wanderwege und Forststrassen wechseln sich ab. Tinu verpflegt mich wie abgemacht, ich fühle mich gut, alles läuft nach Plan. Auf den nächsten 15km erklimmen wir Läufer den höchsten Punkt des Rennens, den Petit Ballon (KM32) und vernichten zudem den größten Teil der 2300 Höhenmeter. Vom Petit Ballon aus geht es, bis auf zwei Gegensteigungen, nur noch runter. Für mich waren Km 32-38 die wohl härtesten. Ich habe mich, im glauben Tinu auf dem Petit Ballon anzutreffen, an den Verpflegungsposten nicht ausreichend verpflegt.
Wie sich später herausstellen sollte, hat der Läufer vergessen, sein Auto voll zutanken und Tinu musste seine Verpflegungstour unterbrechen und dieses Versäumnis nachholen. Tja, selber schuld... Glücklicherweise kam mir Tinu schon bald mit dem Bike entgegen und brachte die ersehnte Verpflegung. Das Tief war nun überwunden und ich konnte die restlichen KM nochmals richtig Gas geben. Das Ziel nach gut 5 Stunden als 35. zu erreichen stimmte mich überglücklich.
Der „Formtest“ im Elsass entpuppte ich als wahrer Geheimtipp! Man sieht sich wieder!
(19. März 2017 / Text: L. Arnold; Bilder: mj)