Schneeschuh-Happening im Goms |
Kann es bereits im Februar ein Jahres-Highlight geben? Eindeutig ja, wenn man mit dem LCA unterwegs ist! Zwar ist Christian der Meinung, dass wir die emotionalen Bilder von Tinu sprechen lassen sollen, aber wir wollen euch Daheimgebliebene auch ein wenig teilhaben lassen. Schon während der Hinfahrt im überfüllten Zug ist die Stimmung ausgelassen. Ab Bahnhofplatz Brig ist die 19köpfige Truppe komplett und gemeinsam geht’s weiter nach Münster. Vom Zug aus sehen wir die Galmihornhütte. Sie liegt oberhalb des Waldes, dort wo der Himmel beginnt. Sandra, Annemarie und ich versuchen, die Höhendifferenz mit einem Lächeln zu ignorieren. Beim Gehen durch das Dorf knirscht der frische, meterhohe Schnee unter unseren Füssen und die grossen Schneeflocken tanzen vom Himmel. Mützen aufgesetzt, Schneeschuhe angeschnallt, Stöcke in der Hand und los geht’s.
In Einerkolonne marschieren wir durch den verschneiten, märchenhaften Wald. Dort wo dieser aufhört, versichert uns Rolf, dass die Steigung weniger als 30° beträgt und wir uns betreffend Lawine und Schneebrett keine Sorgen machen müssen. Trotzdem ist die Steigung happig und fast schweigend – obschon man ja nicht mit den Beinen spricht, wie uns Barbara versichert – geht’s hinauf bis zur Hütte. Wer jetzt denkt, dass sich der Aufstieg dank der Aussicht auf das Horu gelohnt hat, der irrt. Er hat sich gelohnt weil uns ein einmaliger, unvergesslicher, unbeschreiblicher, allen Superlativen entsprechender Abstieg bevorsteht. Durch kniehohen (Barbara) Pulver-Schnee legen wir los. Juri Podladtchikov wäre neidisch über die von den LCAler gezeigten, kreativen Sprünge und Stürze. Besser als in jeder Halfpipe zeigen sie Doublecrabs, Stalefish-Airs und Backflips. Eindeutiger und ungekrönter König des Abstieg-Finals ist Bernard. Er zeigt einen 720° Backsideturn Supercrab mit tadelloser Landung in einem Schneeloch. Endlich einmal sind wir alle mit ihm auf Augenhöhe. Bei so viel Gelächter beginnt nun auch der Himmel zu lachen, reisst auf und zeigt uns seine stahlblaue Farbe. Wir ziehen die Sonnencreme aus den Rucksäcken damit wir neben den Lachfalten nicht auch noch verbrannte Nasen bekommen. Unten in Münster gibt’s nun noch ein Fondue und es geht weiter mit viel Geschwätz, Gelächter, neuen bff-Männerfreundschaften und was dort am Tisch passiert, das bleibt auch dort am Tisch (gäu Annemarie)!
(13. Februar 2016 / Text: B. Boss; Bilder: mj)