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Karfreitagsrezepte

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Jetzt wohne ich seit fast 15 Jahren in Bern und war noch nie auf dem Belpberg, sage ich irgendwann während des morgendlichen Karfreitagstrainings des LCA. Was für ein Versäumnis. Der Blick reicht über das Aaretal bis zum Thunersee. Vor allem aber beeindruckt das weite, noch immer verschneite Alpenpanorama mit der Stockhornkette und dem Niesen. Im Hintergrund lässt sich sogar das Jungfraumassiv ausmachen, wie Läufer bemerken, die den Jungfraumarathon im Herbst planen.
Die Temperaturen sind nicht gerade mild, aber doch weniger kühl als angekündigt, und der befürchtete Regen bleibt Fehlanzeige. Unterwegs passieren wir eine Kleinbrauerei mit Direktverkauf, was Fritz – Trainingsleiter der Gruppe 3 – von einem Bier träumen lässt. Doch die Räumlichkeiten sind geschlossen.
Zurück von den Trainingsrunden gibt es für die wohl über 50 Teilnehmer ein Picknick. In der Mitte liegen Ostereier, auch welche von Barbaras eigenen Hühnern. Sie zählt mir ihre Tiere auf, darunter eine Schildkröte, die noch immer unter Laub Winterschlaf hält, so lange wie nie zuvor. Auch Bier ist vorhanden. Ich nehme eines und möchte mit Fritz anstossen, doch nun, da es tatsächlich Bier gibt, von dem Fritz so geschwärmt hat, bleibt er verschwunden. Zu Bier passt Schokoladekuchen definitiv nicht. Aber egal. Und es ist ein richtiger Schokoladenkuchen, nicht einfach ein Kuchen mit Schokolade. Jemand sagt: Isst man davon, hört man nicht mehr auf, bis er ganz weg ist. So ein Kuchen ist das. Kathrin, die klarstellt, den Kuchen nicht gebacken zu haben, verrät, wie das Erfolgsrezept dafür aussieht: Zuerst grosse Stücke Butter, dann sehr viel Schokolade und ganz wenig Mehl. Vielleicht kann man noch etwas Nüsse oder Mandeln beifügen. Fritz sehe ich später übrigens wieder. Wir stossen an und das Gespräch geht von Braukunst über Ovomaltine zu Politikern.
Zurück vom Belpberg verschlechtert sich das Wetter, Wolken ziehen auf. Es wäre ein idealer Nachmittag, um selbst einen Schokoladenkuchen zu backen. Ich aber halte es mit der Schildkröte von Barbara und lege mich noch etwas hin. Ein bisschen Erholung nach einem Ausflug schadet nicht.

 

 

 

 

 


(30. März 2018 / Text: N. Mäder; Bilder: P. Lehmann, mj)

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