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Jungfrau - Marathon 2023

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Die Motivation zur Anmeldung an den 30. Jungfraumarathon, rund vier Monate vor dem Lauf, war die Komfortzone zu verlassen und dadurch wieder zum Lauftraining zu finden. Nun war das letzte Mal Joggen auch schon wieder einige Monate her und fit gehalten habe ich mich primär durch Krafttraining. Der Trainingskontrast war entsprechend gross und die neue Belastung machte sich schnell bemerkbar. Doch die Entscheidung als ersten Marathon den Jungfraumarathon zu bestreiten war Motivation genug, um regelmässig und strukturiert zu trainieren. Glücklicherweise konnte ich mich in der Vorbereitung dem LCA anschliessen und wurde mit vielen wertvollen Tips und Zusprüchen versorgt.

Das Lauftraining in der Gruppe zu absolvieren, hat einen echten Mehrwert gestiftet: beispielsweise durch eine höhere Verbindlichkeit auch an schlechteren Tagen oder bei nicht optimalen  Wetterbedingungen zu laufen, den Teamspirit in den harten Intervalltrainings und natürlich die viele nette Gespräche während des Ein- und Auslaufens. An dieser Stelle schon einmal ein grosses Dankeschön an die Trainingskolleginnen und Kollegen und dem LCA! Nun war er da: der Tag des Wettkampfes, der 9. September 2023.

 

Leicht nervös kam ich in Interlaken an. Die Bedingungen waren gut, wenn auch die Wetterprognose heisse Temperaturen in Aussicht stellte. Die Beine waren regeneriert und die Motivation war nach den vielen Trainingsstunden hoch. In Mitten der zahlreichen Läuferinnen und Läufer kann ich den Start kaum abwarten und bin gespannt auf den Verlauf der nächsten Stunden. Die ersten Kilometer kann ich mit einem super Gefühl absolvieren und die Zurufe der Zuschauer haben mir den Weg zu einem unvergesslichen Lauftag geebnet.

Mit Zurückhaltung und mit genug Reserven durch die ersten 26 km bis zum steilen Anstieg nach Wengen gelangen, dass war das Motto. In Lauterbrunnen angekommen fühle ich mich super: die Beine sind noch nicht müde und die Energiespeicher noch ausreichend gefüllt. Entsprechend schnell bin ich in den Aufstieg gestartet. Auch hier hat mich die Publikumsstimmung noch zusätzlich angespornt das Tempo zu erhöhen. Nun kurz vor dem 29 km dann ein ernüchternder Moment: leider die ersten Krämpfe in den Beinen. Jetzt ruhig bleibe und regelmässig verpflegen. Die flachen Passagen waren von nun an eine Tortur, aber der Wille das Ziel zu erreichen war grösser als alle anderen Gedanken. Von nun an galt das Motto: Zähne zusammenbeissen und weitere Krämpfe vermeiden.

Die atemberaubende Bergkulisse und die vielen anderen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer, die mit den gleichen physischen Anstrengungen kämpften, wie ich das in diesen Moment tat, prägen meine Erinnerungen. Beim Wixi angekommen gab es kein Aufgeben mehr. Der Blick hoch zum Ziel wirkte wie ein unsichtbarer Magnet und die Schmerzen verschwanden wie von selbst. Schritt für Schritt folgte ich dem Bergwerg hoch zum Ziel. Die Erleichterung und die Freude waren beim Zieleinlauf gross und umso schöner der Empfang von Familie und Freunden im Zielbereich. Mein Fazit zum 30. Jungfraumarathon: Es war nicht das letzte Mal.  

(30. September 2023 / Text: Loris Blaser Bilder: mj)

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