Ja ist denn heut' schon Weihnachten? |
Um die Frage des Titels gleich zu beantworten: Heiligabend ist am
24. Dezember. Der kalendarische Winterbeginn ist am 1. Dezember und der Langlauf-Weltcup startete dieses Jahr am 29. November. Dies so zur Klarstellung, denn am
16. November bei der Besammlung zum LCA-Herbst-Longjog auf dem Parkplatz 11 in Magglingen hätte man angesichts des Schnees und den kühlen Temperaturen meinen können, es sei der Winter bereits eingetroffen und gleichentags das Weihnachtsfest.
Auf der Fahrt zum Treffpunkt hält uns ein Verkehrskadette an. Der Grund ist, dass in unmittelbarer Nähe die Judo-Schweizermeisterschaften stattfinden. Angesichts der Wetterverhältnisse vielleicht keine schlechte Alternative. Einmal am Laufen ist es dann aber doch genügend warm. Reto gibt mir nach einer Weile seinen Pullover in den Rucksack. Ich schiebe zuweilen die Ärmel zurück. Und mit Trailschuhen, die uns im Vorfeld aufgrund der Bodenverhältnisse empfohlen wurden, geht das Laufen auf dem schweren Boden – im Fussball würde man wohl von einem tiefen Terrain sprechen – erstaunlich gut. Läufer mit klassischen Runningschuhen rutschen jedoch zuweilen.
Leider bleibt die Fernsicht auf die Berner Alpen verwehrt. Dafür zeigt ein Hase, der vor uns plötzlich quer über die Wiese rennt, wie eine richtige Intervall-Einheit gehen würde. Da hätten wir keine Chance mitzuhalten. Und am Rand des Weges hinauf Richtung Mont Sujet sind verschiedenen Holzskulpturen zu sehen. Ich fragen mich, wie Mont Sujet wohl auf Deutsch übersetzt würde: Subjektberg? Ein komischer Name. Und ich überlege, ob es wohl auch einen Mont Objet gibt. Im Nachgang habe ich auf Google gesucht, der scheint nicht zu existieren, schade, sonst wäre er doch ein gutes Objekt für den nächsten Longjog gewesen.
Beim Hinunterlaufen heisst es dann in den schnee- und laubbedeckten Passagen vorsichtig zu sein. Eine Herausforderung für mich mit dem selbstverliehenen Titel als schlechtester Abwärtsläufer der Welt. Kurz vor der Rückkehr zum Parkplatz passieren wir noch die Turnhalle «Am Ende der Welt», in der die Judo-Schweizermeisterschaften stattfinden. Es scheint auch eine Festwirtschaft zu geben. So eine Bratwurst wäre jetzt nicht schlecht. Aber vielleicht gibt es bei den Judokaten diese gar nicht, sondern fernöstliche Kost?
Auf alle Fälle ist Essen nach zweieinhalb Stunden Laufen langsam ein Thema. Bereits auf der Rückfahrt diskutieren wir die Online-Speisekarte des Berner Mappamondo, wo am Abend das gemeinsame Nachtessen stattfindet. Ich hatte übrigens schliesslich Kaninchen, Bratwurst war nicht auf der Karte.
(16. November 2019 / Text: N. Mäder; Bilder: P. Lehmann)
Zurück zur Übersicht