Gürbetaler Duathlon |
Was für ein denkwürdiges Rennen! Ein Rennen mit Sonnenschein, Hagel, Blitz und Donner, starkem Regen und Wind. Es fing eigentlich alles sehr ruhig an. Ich fuhr mit dem Fahrrad nach Mühleturnen, um mich
aufzuwärmen. Dort fanden sich nach und nach die Rennfahrer*innen ein. Dann kurz vor dem Rennen noch ein zwei Tritte in die Pedale und ready to go! Los gings auf die drei Runden, insgesamt 26.4 Kilometer. Hoch nach Kirchdorf und wieder runter nach Mühleturnen. Das Wetter war stabil, manchmal drückte ein wenig die Sonne durch die dichte Wolkendecke. Es machte ziemlich Spass. Ich kam auf den flachen Geraden in einen Art Temporausch. Welch berauschendes Gefühl mit in den relativ steilen Anstieg nach Kirchdorf zu nehmen, um dann mit vollem Garacho wieder hinunter zu brettern. Auch der Tinu war dabei. Er stand immer irgendwo auf der Strasse oder am Feld um ein Foto oder zwei zu knipsen. Welch toller Support! Die drei Runden waren dann schnell vorbei und ich war sehr zufrieden mit der Zeit. Danach hiess es warten. Es fing an zu Regnen. Mit Tinu am Festbank nahm ich eine leichte Verpflegung zu mir. Der Regen liess nicht nach, ganz im Gegenteil. Das Aufwärmen war dann eher ein Durchnässen und kurz bevor der Jagdstart zum Lauf von drei Runden, insgesamt 7.7 Kilometer losging, fand ich mich beim Start ein. «So, Jäggli abzieh und warte bis mi Name grüeft wird.» Durch den starken Regen wurde mir im Trägershirt schnell kalt, dann endlich: «Daniel Nacht go!»
Ich lief los und bereits nach ein paar Hundert Metern fing es an zu Hageln. Der Wind wehte die Hagelkörnen mit noch mehr Kraft als Schwerkraft auf Kopf und Körper. Es schmerzte, doch ganz nach dem Motto: «Chopf abe und düre!». Auf der ersten Runde stürzte vor mir ein Läufer im nassen Gras, Läufer*innen, die ich überholte sprachen bereits von Aufgeben. Es waren definitiv die härtesten Bedingungen, die ich je in einem Lauf erlebte. Nach der ersten Runde lief ich in Richtung Zielbogen, der aufgrund des starken Windes fast am Boden lag. Weiter geht’s, nächste Runde! Es hagelte wieder stark, doch ich gewöhnte mich an den Schmerz. Tinu war stand auch hier immer wieder mit seiner Kamera bereit, um mich anzufeuern. Dann nach dem Hagel starker Regen. Ich hatte das Gefühl nur noch in Pfützen zu laufen. Kurz vor dem Ziel, beim Bahnhof, war der Bach überlaufen. Dicke Äste und 15cm hoher Schlamm mit Wasser machten das Weiterkommen schwieriger. Es schien alles aus dem Ruder zu laufen. Ich war dennoch motiviert die letzte Runde in Angriff zu nehmen. Doch dann nach Passieren des Zielbogens, wurde ich abgewunken. Jemand teilte mir mit, dass nur zwei Runden gelaufen werden, da das Rennen unter diesen Bedingungen nicht weitergeführt werden kann. So nahm der abenteuerliche Lauf ein Ende und ich musste auf Befehl von Tinu eine warme Dusche nehmen, um einer Erkältung vorzubeugen. Alles in Allem ein erlebnisreicher Tag, mit vielen Höhepunkten und Herausforderungen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Gürbetaler Duathlon!
(31. Mai 2023 / Text: D. Nacht; Bilder: mj)
Zurück zur Übersicht