Durchs Land der «Grünen Fee» |
Couvet, im Val-de-Travers, einem weiten, grünen Tal versteckt hinter der ersten Jurakette gelegen, war der Austragungsort des Swiss Canyon Trails. Erstmals wurde der frühere Trail de L’Absinthe unter diesem Namen durchgeführt. Für uns wirkt das Tal etwas abgelegen, für den Schnapsliebhaber jedoch liegt es wegen des legendären, hochprozentigen Absinthe mitten im Zentrum unseres Planeten.
Luc und ich hatten uns schon vor langer Zeit entschieden den K75 (81km / 3590HD) unter die Füsse zu nehmen und erfreulicherweise gesellte sich auch noch Pesche Baumer dazu.
Samstagmorgen, bei Tagesanbruch um 5:00 Uhr, nach exakter Pflichtpackungskontrolle, schickte man uns los. Es war eine mystische Stimmung. Überall dampfte es nach dem vorabendlichen Gewitter aus den Wäldern und es bildeten sich Nebelschwaden.
Schon bald gings zur Sache und das erste Highlight, der Creux-du-Van wurde erklommen. Anschliessend hinab nach Motiers um wieder durch die Gorges de Poeta-Raisse auf den Chasseron aufzusteigen. In einem munteren auf und ab, einem steten Wechsel zwischen Waldwegen mit nassen Jurakalksteinen, Wiesen mit hüfthohem Gras und kilometerlangen Passagen im knöcheltiefen Morast umrundeten wir nach und nach das Tal. Ja, die Strecke hat den Namen «Trail» wahrlich verdient.
Nebst wunderbaren Momenten in und mit der Natur hatte man auch reichlich Zeit sämtliche Gemüts- und Gefühlslagen zu durchleben. Vom, «was mach ich hier eigentlich» über «wow, gibs überhaupt etwas Schöneres», «das mach ich nie mehr», «ich fühl mich so frei» bis hin zum, «ja, das schaffe ich» kommt so ziemlich alles vor. Im Ziel angekommen gabs für uns alle jedoch nur noch das eine Gefühl: Glück!!
Ein grosse «Merci» gilt unserem Fan und Fotografen Tinu, der nach Volleinsatz (laufen, fotografieren) in der Langen Nacht von Biel, leicht müde jedoch genau zur richtigen Zeit bei uns an der Strecke auftauchte. Übrigens, die «Grüne Fee» habe ich nicht gesehen obwohl sie sehr gut in die Scenerie gepasst hätte. Dafür hat sie uns einen Gruss in flüssiger Form mit nach Hause gegeben...es gibt sie also doch!
(9. Juni 2018 / Text: B. Pulver; Bilder: mj)
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