Cesenatico ein Jahr der Veränderungen |
Die Cesenatico Velowoche des LCA stand in diesem Jahr unter dem Zeichen von Veränderungen. Erstmals wurde die Velogruppe in einem neuen Hotel einquartiert. Der langjährige Gastgeber Mauro hatte sein «Terrasse» verpachtet und der neue Pächter mochte noch nicht so früh im Jahr eröffnen. Mit dem Hotel Savoia hatte uns Mauro eine gute Alternative organisiert: Ein auf Velofahrer ausgerichtetes 3* Hotel, in dem auch schon verschiedene italienische Radgrössen übernachteten.
Eine 3er-Gruppe mit Brigitte, Rinaldo und Rolf brach bereits am Freitag auf, um sicherzustellen, dass alles mit der neuen Unterkunft klappte. Nachdem die Zimmer bezogen waren, freuten sie sich auf die erste Ausfahrt. Diese verzögerte sich noch kurz, musste doch durch den Hotelbesitzer ein Veloschloss geknackt werden. Ja, so kann man ein Veloschloss auch öffnen, vor allem dann, wenn der dazugehörige Schlüssel in der Schweiz vergessen wurde.
Am Sonntagmorgen um 4 Uhr konnte sich eine weitere Gruppe mit den GP Läufern auf den Weg in den sonnigen Süden machen. Dies Dank einer Nachtschicht von Luc Arnold, der die GP-Rangliste noch fertigstellen musste (Merci Luc!). Nach einer kurzweiligen Fahrt wurden wir (Barbara, Tinu, Luc, Daniel und Urs) gegen Mittag von unseren Kollegen im Hotel begrüsst. Nach dem «Einpuffnen» der Kleider wollten die Beine bewegt werden und gleichzeitig konnten wir uns bei einer «Cappuccino Fahrt» mit den italienischen Strassen vertraut machen. Den Tag liessen wir dann im Bagno Romagna bei einer Runde «Bicicletta» mit Aperitivo und danach bei einem feinen Essen im Hotel ausklingen.
Die nächsten Tage standen ganz im Zeichen des bevorstehenden Novecolli. Neben dem erfahrenen Tinu wollten sich mit Luc und Urs zwei Neulinge an das legendäre Granfondo Radrennen wagen. Unter kundiger Führung wurden die Tagestouren so gestaltet, dass wir einen möglichst guten Einblick auf die Rennstrecke erhalten konnten. Am Morgen starteten wir jeweils als LCA-Gruppeto und blieben bis zum ersten Kaffee-Halt zusammen.
Die Rennverrückten spulten nach der Pause ihre Zusatzkilometer und -höhenmeter über die Pässe des Hinterlandes von Cesenatico ab. Die weniger Ambitionierten genossen bei ihrer weiteren Ausfahrt die Gegend der Emilia Romagna, die sich von ihrer besten Seite zeigte, mit viel Sonne und warmen Temperaturen für die Radfahrer/-innen aus Bern. Das Bagno Romagna etablierte sich dabei für die LCA-Fahrer bestens als Treffpunkt nach den täglichen Ausfahrten.
Einleitend habe ich von Veränderungen gesprochen. Eine weitere positive Veränderung haben wir im Verlauf der Woche erlebt. Es waren die ganze Zeit Bautrupps mit der Instandhaltung der Strassen beschäftigt. So wurde zum einen ein Grossteil der Abfahrten des Novecolli frisch geteert, aber auch die Strasse entlang des Flusses Rubicone konnte bis Ende Woche einen neuen Belag vorweisen. Offenbar werden die LCA-Berichte auch in Italien gelesen (siehe Bericht vom 22.5.16 «Cesenatico, oder…. wenn es immer mehr Schlaglöcher gibt»).
Nach den letzten Vorbereitungen am Samstagabend - es wurden noch quietschende Tretlager geölt, Bidonhalter angezogen und Startnummern montiert - fiel am Sonntagmorgen um 06.00 Uhr der Startschuss zum Rennklassiker. Unter den über 12‘000 Teilnehmenden auch die 3 Vertreter des LCA, welche von einer kleinen, enthusiastischen Fangruppe unterstützt wurden. Die LCA-Rennfahrer konnten den 205 Kilometer langen Rundkurs, gespickt mit 3‘840 Höhenmetern, unfallfrei und souverän bestreiten. Im Ziel gab es jedenfalls nur zufriedene und stolze Gesichter.
Wir blicken auf eine sehr schöne Velowoche in Italien zurück. Das Velofahren stand im Vordergrund, aber auch die Geselligkeit, das Kulturprogramm und das Shopping kamen nicht zu kurz. Wir freuen uns auf jeden Fall aufs 2018 und sind gespannt, was sich bis dann noch alles in Cesenatico tut.
Teilnehmende des LCA: Arnold Luc; Berchtold Urs; Bhend Daniel; Boss Brigitte; Fässler Rolf; Jörg Martin; Pulver Barbara
(22. Mai 2017 / Text: U. Berchtold; Bilder: mj))